„Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Amos 5,23 f), so beschreibt der Prophet Amos Gottes Welt. Nach Recht und Gerechtigkeit sehnen sich viele Menschen auf unserer Welt. Das Kind, das in den Coltanminen in der DR Kongo schuftet, die Näherin in Kambodscha, die für einen Hungerlohn arbeitet, der Kakaobauer in Ghana, der nicht weiß, wie er mit seinem geringen Einkommen seine Familie ernähren soll.
Handys, Textilien, Kakao – viele Waren werden in Schwellen- und Entwicklungsländern hergestellt. Unter der Globalisierung leiden viele Beschäftigte, es herrscht ein Wettlauf um billige Fertigungskosten: Löhne, die zum Leben nicht reichen, keine soziale Absicherung, fehlender Arbeitsschutz, ausbeuterische Kinderarbeit. Die Brände in den Textilfabriken Bangladeschs zeigen, wie verheerend dies für die Arbeiterinnen und Arbeiter sind. Um Arbeitsrechte weltweit durchzusetzen, braucht es Regeln und Gesetze. Deshalb unterstützt das Amt für MÖWe die Initiative für ein Lieferkettengesetz. Ein großes Thema ist zudem die Beschaffung von ökofairen Textilien in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. Dabei arbeiten wir eng zusammen mit Brot für die Welt und dem SÜDWIND-Institut.
Mit verschiedenen Aktionen und Projekten sind wir aktiv für Menschenrechte entlang weltweiter Lieferketten.
So setzen wir uns ein für ein starkes und wirksames Lieferkettengesetz in Deutschland und der EU sowie für Rechte der Arbeiter*innen in der Kampagne für Saubere Kleidung. Mit der Handyaktion NRW, Exit Fast Fashion und der Orangen-Aktion verbinden wir praktisches Handeln mit Bildungsarbeit und politischem Engagement. Zudem unterstützen wir den Fairen Handel, z. B. mit den Projekten Zukunft einkaufen, Faires Jugendhaus und in der Fairen Metropole Ruhr.
Denn wir sind der Überzeugung, dass wir etwas ändern können. „Und möge Gott uns mit Torheit segnen, daran zu glauben, dass wir die Welt verändern können, indem wir Dinge tun, von denen andere meinen, es sei unnötig und unmöglich, sie zu tun.“ (Segenswort der 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Porto Alegre, 2006).