Dekolonialität

Dekolonial reflektieren und handeln

Dekoloniale Perspektiven ermöglichen es uns, kritisch über die tief verwurzelten Auswirkungen des Kolonialismus auf Denken, Wissen, Macht und Gesellschaft nachzudenken. Sie hinterfragen unter anderem Machtstrukturen und eurozentrische Perspektiven – etwa in der Theologie, der kirchlichen Praxis und der entwicklungspolitischen Arbeit –, stellen uns als Kirche vor unsere Mitverantwortung und erweitern unsere Wissenskanons durch dekoloniale Ansätze, insbesondere aus dem sogenannten Globalen Süden.

Das oikos-Institut engagiert sich, dekoloniale Perspektiven sowohl als Querschnittsthema als auch als Schwerpunkt zu integrieren – etwa durch Seminare, Beratungen, kritische Reflexionen und in Kooperation mit anderen Organisationen und Instituten.

Durch die historische Verstrickung von Mission und Kolonialismus tragen Kirchen in Europa eine besondere Verantwortung, ihre eigene Geschichte anzuerkennen und sich aktiv mit den Auswirkungen des Kolonialismus auf die betroffenen Gemeinschaften im globalen Süden sowie auf die eigenen heutigen Denk- und Lebensweisen auseinanderzusetzen.

Eine dekoloniale Perspektive einzunehmen, umfasst verschiedene Aspekte, darunter ein tiefes Verständnis der kolonialen Geschichte und ihrer Folgen, die Selbstreflexion über die eigene und die systemische Verantwortung sowie den Perspektivwechsel hin zu den Stimmen und Erfahrungen derjenigen, die über Generationen hinweg von Kolonialismus und seinen Kontinuitäten negativ betroffen sind.

Diese Seminarreihe lädt Sie ein, diese Herausforderung anzunehmen und sich exemplarisch koloniale Kontinuitäten in Beziehungen von Kirchen in Deutschland und im südlichen Afrika anzuschauen. Sie umfasst drei Online-Seminare von jeweils 4,5 Stunden, die von Expert*innen kuratiert sind und sowohl Beiträge von Referent*innen als auch interaktive Gruppenarbeit umfassen. Eine Dokumentation wird im Anschluss auf Englisch und Deutsch zur Verfügung gestellt. Die Seminarreihe ist offen für alle Interessierte und wird insbesondere allen Bildungsarbeiter*innen und Multiplikator*innen empfohlen.

Für die Entwicklung einer eigenen dekolonialen Perspektive im Sinne einer Weiterbildung empfehlen wir die Teilnahme an allen drei Seminaren. Es ist jedoch auch möglich, die Seminare einzeln zu besuchen.

3 Termine, online, deutsch und englisch

Jeweils 15-19:30 Uhr
kostenlos, um Anmeldung wird gebeten

Termine:

10.03.2025  Perspektiven auf Kolonialismus und Wiedergutmachung in Namibia

01.04.2025   Koloniale Kontinuitäten in kirchlicher Praxis und Theologie

14.05.2025   Koloniale Kontinuitäten in Wirtschaft und Entwicklungspolitik

Die Seminarreihe wird gefördert von Brot für die Welt und der Evangelischen Kirche von Westfalen und ist eine Veranstaltung des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der EKvW und der Ev. Erwachsenen- und Familienbildung Westfalen und Lippe e.V.. Kooperationspartner*innen sind das Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW, das Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW und die Vereinte Evangelische Mission.

In den kommenden Tagen wird der Anmeldelink auf dieser Homepage bereitgestellt.

Brot für die Welt fördert Projekte mit dekolonialen Ansätzen, die sich mit kolonialer Vergangenheit und kolonialen Kontinuitäten auseinandersetzen.

Mit dem Förderschwerpunkt „Dekolonialität“ unterstützen sie die Auseinandersetzung mit kolonialer Geschichte, heutigen Verantwortungen und Machtverhältnissen. Gefördert werden Projekte zur Erweiterung des eurozentrisch geprägten Wissenskanons, insbesondere aus dekolonialen Perspektiven des Globalen Südens.

Antragsformate umfassen Veranstaltungen, Bildungsmaterialien und Kleinanträge bis 1.000 Euro. Die Fördermittel stehen bis Ende 2025 zur Verfügung. Wir beraten Sie gerne vorab. Träger institutioneller Förderung können zusätzliche Anträge im Rahmen des Schwerpunkts stellen.

Mehr Infos zu Förderschwerpunkt und Antragsstellung finden Sie hier.

Kontakt

  • Miriam Albrecht

  • 0231 5409-71

  • Referentin für Junge Ökumene & Klimagerechtigkeit; Brot für die Welt; Projekt “Exit Fast Fashion”