Erlassjahr
Erdrückende Schulden – ein weltweites Problem
Die hohe Schuldenlast vieler Entwicklungsländer hat dramatische Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die Corona-Pandemie hat die Situation erheblich verschlechtert. Seit Jahrzehnten kämpfen viele Entwicklungsländer gegen untragbar hohe Schuldenberge an, denn deren Tilgung geht zu oft auf Kosten der Menschen in diesen Ländern.
Um die Schulden zu tilgen, muss ein hoch verschuldeter Staat wichtige Grunddienste einstellen, wie die Bildung, die Gesundheitsversorgung oder Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur. Dies verhindert Armutsbekämpfung in den Ländern sowie notwendige Investitionen in die Zukunft und in nachfolgende Generationen. Es fehlt an einem fairen und nachhaltigen Umgang mit der Schuldenkrise.
„Heiligt das fünfzigste Jahr und verkündet Freiheit für alle Bewohner. Ein Erlassjahr soll es für euch sein.“ (Leviticus 25,10)
Das breite Bündnis „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung“ setzt sich für eine gerechte Gestaltung der Finanzbeziehungen zwischen den Ländern des Nordens und des Südens ein. Erlassjahr.de fordert einen weitreichenden Schuldenerlass für hochverschuldete Entwicklungsländer, die Streichung illegitimer Schulden sowie die Schaffung eines fairen und transparenten Verfahrens zur Lösung von Schuldenkrisen (z. B. ein Staaten-Insolvenzverfahren).
Dieses Bündnis hat es bereits erreicht, dass weitreichende Entschuldungsbeschlüsse von Gläubigerstaaten in den Jahren 2000 bis 2005 gefasst wurden. So wurde Tansania ein Großteil seiner Schulden erlassen. Das Land steckte einen großen Teil der frei gewordenen finanziellen Mittel in die Bereiche Bildung und Gesundheit.