„Wandel säen“ geht nur mit Veränderung
Westfälische Eröffnung der 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ in Lengerich
In seiner Kanzelrede rief Laumann zum Einsatz gegen die Klimakrise und den Hunger weltweit auf. Dabei verurteilte er jene Machtstrukturen scharf, die mit dem Hunger von Menschen Weltpolitik gestalten wollten. Der Klimawandel verschärfe die Ernährungsfrage angesichts von Konflikten, Kriegen und Naturkatastrophen. An Hunger leiden zu müssen, sei für Menschen das Schlimmste.
„Wenn wir den Wandel für eine gerechtere und klimafreundlichere Welt wollen, müssen wir selbst unsere Beiträge leisten“, sagte der CDU-Politiker im Gottesdienst mit rund 150 Besucherinnen und Besuchern. Dazu zähle der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, zudem warb er für mehr regionale Produkte.
Der Minister appellierte an konventionelle landwirtschaftliche Betriebe und Bio-Hof-Betreiber, enger zusammenzuarbeiten. Auch sprach er sich für den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft aus. Der Klimawandel sei nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch eine moralische, betonte er. Die Transformation könne nicht allein auf politischem Wege erfolgen.
Laumann würdigte die christliche Soziallehre als Kompass, „wie ein gutes Zusammenleben gelingen kann“. „Brot für die Welt“ macht seinen Worten zufolge durch seine Arbeit Nächstenliebe erfahrbar und rief deshalb zu Spenden auf. „Wir können mit Solidarität die Welt besser machen“, betonte er. Das kirchliche Hilfswerk unterstütze Menschen in Not weltweit durch Bildung und praktische Hilfe. Den Angaben nach leiden weltweit rund 800 Millionen Menschen an Hunger.
Der Lengericher Bio-Landwirt Rolf Klement (li. im Bild) beklagte zusammen mit Pfarrerin Leita Ngoy (Mitte) im Gespräch mit Pfarerin i.R. Kerstin Hemker (re.) die ungerechte Verteilung von Lebensmitteln weltweit. Obwohl es genug Nahrung gäbe, gehe es dabei nicht um Gemeinschaft, sondern um Gewinnmaximierung und um die Interessen einzelner. „Am Elend anderer ist gut Geld zu verdienen“, verurteilte er. Als ein Beispiel dafür nannte Klement das gescheiterte Glyphosat-Verbot. Der Unkrautvernichter werde weiter weltweit Schaden anrichten.
Auch Entwicklungshilfen sollten eher nicht von der Politik verteilt werden, sondern von Hilfswerken wie „Brot für die Welt“, schlug Klement vor. Das Hilfswerk habe die notwendigen Strukturen und kenne die Lage in den jeweiligen Ländern, um die Mittel besser anzulegen. Die Projekte machten Menschen sichtbar, die wirklich Hilfe brauchten und wie sie selbstverantwortlich handeln könnten.
Die aus dem Kongo stammende Theologin Leita Ngoy, die zurzeit als Referentin im oikos-Institut für Mission und Ökumene arbeitet, bezeichnete es als paradox, dass genau in den Ländern und Regionen, wo viele Lebensmittel wachsen, sehr häufig Hungersnot oder Mangelernährung herrschten. Lebensmittel wie Kaffee, Reis, Bohnen würden nach Europa oder in die USA exportiert. „Der Bevölkerung bleibt wenig und meistens auch nicht das qualitativ Beste. Es sind die ungleichen Strukturen, die seit der Geschichte der Kolonisierung noch eine Rolle spielen“, kritisierte sie.
Der Klimawandel verursache zunehmende Dürren sowie Überflutungen, wodurch wiederum Ernten zerstört werden, sagte sie weiter. „Die Bauern haben zu wenige Möglichkeiten, ihre Produktion an die Veränderungen anzupassen.“ Dabei helfe ihnen Brot für die Welt etwa durch angepasstes Saatgut. Sie wünsche sich mehr Zusammenarbeit zwischen Ländern und Organisationen, um die Probleme zu lösen. „Wir müssen wirklich etwas ändern.“
Im Gottesdienst wirkten auch der für die Ökumene zuständige Landeskirchenrat Albrecht Philipps (Bielefeld), der Tecklenburger Superintendent André Ost und die ehrenamtliche „Brot-für-die-Welt“-Botschafterin, Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, mit. In ihrer Fürbitte baten sie um die Kraft, Veränderungen zu bewirken und Wandel zu säen. Für die Musik sorgten die Gruppe „Proud Namibians“ (Bild) sowie Pfarrer Harald Klöpper von der gastgebenden Kirchengemeinde Lengerich.
„Wandel säen“ geht nur mit Veränderung
Westfälische Eröffnung der 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ in Lengerich
In seiner Kanzelrede rief Laumann zum Einsatz gegen die Klimakrise und den Hunger weltweit auf. Dabei verurteilte er jene Machtstrukturen scharf, die mit dem Hunger von Menschen Weltpolitik gestalten wollten. Der Klimawandel verschärfe die Ernährungsfrage angesichts von Konflikten, Kriegen und Naturkatastrophen. An Hunger leiden zu müssen, sei für Menschen das Schlimmste.
„Wenn wir den Wandel für eine gerechtere und klimafreundlichere Welt wollen, müssen wir selbst unsere Beiträge leisten“, sagte der CDU-Politiker im Gottesdienst mit rund 150 Besucherinnen und Besuchern. Dazu zähle der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, zudem warb er für mehr regionale Produkte.
Der Minister appellierte an konventionelle landwirtschaftliche Betriebe und Bio-Hof-Betreiber, enger zusammenzuarbeiten. Auch sprach er sich für den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft aus. Der Klimawandel sei nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch eine moralische, betonte er. Die Transformation könne nicht allein auf politischem Wege erfolgen.
Laumann würdigte die christliche Soziallehre als Kompass, „wie ein gutes Zusammenleben gelingen kann“. „Brot für die Welt“ macht seinen Worten zufolge durch seine Arbeit Nächstenliebe erfahrbar und rief deshalb zu Spenden auf. „Wir können mit Solidarität die Welt besser machen“, betonte er. Das kirchliche Hilfswerk unterstütze Menschen in Not weltweit durch Bildung und praktische Hilfe. Den Angaben nach leiden weltweit rund 800 Millionen Menschen an Hunger.
Der Lengericher Bio-Landwirt Rolf Klement (li. im Bild) beklagte zusammen mit Pfarrerin Leita Ngoy (Mitte) im Gespräch mit Pfarerin i.R. Kerstin Hemker (re.) die ungerechte Verteilung von Lebensmitteln weltweit. Obwohl es genug Nahrung gäbe, gehe es dabei nicht um Gemeinschaft, sondern um Gewinnmaximierung und um die Interessen einzelner. „Am Elend anderer ist gut Geld zu verdienen“, verurteilte er. Als ein Beispiel dafür nannte Klement das gescheiterte Glyphosat-Verbot. Der Unkrautvernichter werde weiter weltweit Schaden anrichten.
Auch Entwicklungshilfen sollten eher nicht von der Politik verteilt werden, sondern von Hilfswerken wie „Brot für die Welt“, schlug Klement vor. Das Hilfswerk habe die notwendigen Strukturen und kenne die Lage in den jeweiligen Ländern, um die Mittel besser anzulegen. Die Projekte machten Menschen sichtbar, die wirklich Hilfe brauchten und wie sie selbstverantwortlich handeln könnten.
Die aus dem Kongo stammende Theologin Leita Ngoy, die zurzeit als Referentin im oikos-Institut für Mission und Ökumene arbeitet, bezeichnete es als paradox, dass genau in den Ländern und Regionen, wo viele Lebensmittel wachsen, sehr häufig Hungersnot oder Mangelernährung herrschten. Lebensmittel wie Kaffee, Reis, Bohnen würden nach Europa oder in die USA exportiert. „Der Bevölkerung bleibt wenig und meistens auch nicht das qualitativ Beste. Es sind die ungleichen Strukturen, die seit der Geschichte der Kolonisierung noch eine Rolle spielen“, kritisierte sie.
Der Klimawandel verursache zunehmende Dürren sowie Überflutungen, wodurch wiederum Ernten zerstört werden, sagte sie weiter. „Die Bauern haben zu wenige Möglichkeiten, ihre Produktion an die Veränderungen anzupassen.“ Dabei helfe ihnen Brot für die Welt etwa durch angepasstes Saatgut. Sie wünsche sich mehr Zusammenarbeit zwischen Ländern und Organisationen, um die Probleme zu lösen. „Wir müssen wirklich etwas ändern.“
Im Gottesdienst wirkten auch der für die Ökumene zuständige Landeskirchenrat Albrecht Philipps (Bielefeld), der Tecklenburger Superintendent André Ost und die ehrenamtliche „Brot-für-die-Welt“-Botschafterin, Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, mit. In ihrer Fürbitte baten sie um die Kraft, Veränderungen zu bewirken und Wandel zu säen. Für die Musik sorgten die Gruppe „Proud Namibians“ (Bild) sowie Pfarrer Harald Klöpper von der gastgebenden Kirchengemeinde Lengerich.