Schottland

Junge Partnerschaft zu Westfalen

Weil die Situation beider Kirchen beispielsweise in puncto Mitgliederschwund und Traditionsabbruch vergleichbar ist, entschied sich der Ständige Ausschuss für Weltmission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen im Jahre 2007 zu Sondierungsgesprächen mit der Church of Scotland. Anschließend kam eine Delegation der Church of Scotland aus der Stadt Falkirk nach Westfalen und besuchte das damalige Amt für MÖWe (heute: oikos-Institut für Mission und Ökumene) in Dortmund.

Einfach nur the Kirk heißt die schottische Nationalkirche. Der Reformator John Knox brachte im 16. Jahrhundert die Reformation nach Schottland und begründete die reformierte presbyterianische Kirche, die zurzeit etwa 600.000 registrierte Mitglieder hat. Aber von den fünf Millionen Schotten fühlen sich 1,7 Millionen Menschen dieser Kirche zugehörig.

Über die Iona-Community ist auch vielen Menschen in Deutschland die protestantische Kirche in Schottland bekannt. Neue Lieder, neue liturgische Formen und eine besondere Spiritualität zeichnet die Iona-Gottesdienste aus. Auch in Glasgow engagiert sich die Iona-Community als Teil der Church of Scotland in sozialen und diakonischen Projekten.

Überhaupt ist die Church of Scotland in den armen Stadteilen in Edinburgh, Aberdeen, Dundee und vor allem in Glasgow mit ihren Priority Areas Teams engagiert und unterhält zahlreiche Projekte in der Sozial- und Stadteilarbeit und Flüchtlings- und Arbeitslosenberatung. Spirituelle Angebote sind Teil ihres ganzheitlichen Ansatzes. Die Church of Scotland engagiert sich auch in der Verständigung zwischen den Religionen und Konfessionen – in Glasgow vor allem zwischen Katholiken und Presbyterianern -, denn das Wort „Protestant“ wird in Schottland nur ungern benutzt, weil man die Abgrenzung zum Katholizismus nicht noch verschärfen will.

Die Church of Scotland hat innerhalb Europas Beziehungen zur Lutherischen Kirche Norwegens und zur Waldenserkirche in Italien. In Deutschland verbindet die Church of Scotland eine Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche in Bayern im Ausbildungsbereich.

Schottische und bayrische Pfarrerinnen und Pfarrer können in ihren ersten Amtsjahren Dienst in der jeweils  anderen Landeskirche tun.

Zu den Auslandsgemeinden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zählt auch die Evangelische Synode Deutscher Sprache in Großbritannien. Sie ist eine rechtlich selbständige Kirchengemeinschaft bekenntnisgebundener Gemeinden in voller Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Dazu gehören 19 Gemeinden reformatorischer Herkunft vorwiegend deutscher Sprache. Eine der sechs Pfarramtsbereiche ist in Edingburgh angesiedelt und zuständig für die deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in Schottland und Nordost-England. Die Gemeinde in Edinburgh will eine „kirchliche Brücke zwischen Deutschland und Schottland“ sein.

  • MAIER, Bernhard: Geschichte Schottlands, München, 2015
  • OHFF, Heinz: Gebrauchsanweisung für Schottland, München, 2010
  • OLIVER, Neil: A History of Scotland, London, 2010, Donald: God, the poet and the devil. Robert Burns and Religion, Edinburgh, 2008

Kontakt

  • Annika Huneke
  • 0231 5409-72

  • Kirchenpartnerschaften in Europa und Amerika, Aktion “Hoffnung für Osteuropa”