Der Indianer und die beiden Wölfe
Ein alter Indianer erzählte seinem Enkel von einer grossen Tragödie, die sich vor langer Zeit in seinem Leben ereignete.
Er sagte ihm: «Was fühlst du, Grossvater, wenn du heute an diese Tragödie denkst?»
Der Alte antwortete: «Es ist, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander ringen – der eine Wolf ist rachsüchtig und gewalttätig, der andere ist grossmütig und liebevoll.»
Nun fragt der Enkel: «Welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen?»
Der Alte antwortete: «Der, den ich füttere!»
Indianische Weisheit
Wer auf Defizite ausgerichtet ist, kämpft immer mit dem Rücken zur Wand. Sich ständig mit dem Mangel zu befassen, demotiviert und schafft Widerstände. Wenn auch gesagt wird, die Kirche sei kein Abbruchunternehmen, sondern ein Aufbruchunternehmen, die Gemeinden sich aber ständig nur damit beschäftigen, welche Stelle als nächstes gestrichen, welches Gemeindehaus als nächstes verkauft, welcher Arbeitszweig als nächstes eingestellt wird, dann entwickeln sie sich dennoch zum Abbruchunternehmen.
Es nützt zwar nichts, einfach so zu tun, als gäbe es die finanziellen Probleme nicht, aber es ist wohltuend, bei den nötigen Schritten nicht die Abwendung des Problems, sondern die Entfaltung der Möglichkeiten und Potenziale in den Blick zu nehmen. Der andere Blickwinkel bewirkt schon viel. Es macht einen Unterschied für das Klima und die Entwicklung, ob ich mich für drei von sechs Arbeitsbereichen entscheide, die ich aus finanziellen Gründen einstellen will bzw. muss, oder ob ich mich für drei von sechs Arbeitsbereichen entscheide, die ich weiterentwickeln will – und dazu die anderen drei einstellen muss. Es geht um die berühmte Frage, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Das halbvolle Glas ermöglicht eine gelungenere Entwicklung eines gemütlichen Abends als das halbleere