Beratung: Diversität und Antirassismus
Wie hängen Diversitätsentwicklung und Rassismuskritik zusammen?
Die Ev. Kirche von Westfalen wünscht sich mehr Diversität und möchte “kulturelle Vielfalt” fördern. Viele Gemeinden engagieren sich für geflüchtete Menschen und gegen Rechtsextremismus. Die Gesellschaft wird diverser – in Schulen, Theatern, Krankenhäusern, dem Nahverkehr und in den Medien. Doch Sonntagsgottesdienste, Gruppen und Kreise sowie Leitungsgremien in der Kirche sind es nicht. Wie kommt das, fragen sich viele Menschen in der Kirche und suchen nach Antworten.
Diversitäts- und Antirassismusforschung bieten Antworten. Weiße Menschen, die in weißen, christlichen Dominanzgesellschaften aufwachsen, sehen oft nicht, wie Menschen von Rassismus betroffen sind und welche Rolle sie selbst dabei haben. Weiße Menschen sind nicht von Rassismus betroffen und das bedeutet Privilegien zu haben. Zum Beispiel werden weiße Personen nicht nach dem Gottesdienstbesuch gefragt, woher sie kommen. Schwarzen Deutschen oder People of Color wird diese Frage sehr häufig gestellt, was jedes Mal ein Gefühl der Ausgrenzung bedeutet. Das ist nur ein Beispiel für viele, oft unbewusste Ausgrenzungsmechanismen, die wir als Kirche vermeiden sollten, wenn wir für alle Menschen da sein wollen.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist, sich für eine antirassistische Haltung selbst zu sensibilisieren. Gemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen, die sich auf diesen Weg begeben wollen, bieten wir Beratung an. Wie können wir für Mitarbeiter*innen Antirassismustrainings anbieten und finanzieren? Wie können wir Mitglieder of Color in unserer Gemeinde besser vor Rassismus schützen? Welche Materialien gibt es, mit denen wir gut arbeiten können? Wie nehmen wir andere Menschen mit auf den rassismuskritischen Weg? Was ist rassismuskritische Seelsorge? Zu solchen oder ähnlichen Fragen beraten wir gerne und geben Erstinformationen weiter.
In der Dokumentation zum Studientag 2020 gibt es Impulse und Fragestellungen zur Weiterarbeit.