Ökumenischer Friedensgottesdienst in Bielefeld

Versöhnung über Grenzen hinweg: Kirchenpräsidenten aus Ruanda und dem Kongo senden gemeinsame Friedensbotschaft

Ökumenischer Friedensgottesdienst in Bielefeld setzt kraftvolles Zeichen der Hoffnung

Dr. Jean-Gottfried Mutombo

Am 15. Juni 2025 wurde die Neustädter Marienkirche in Bielefeld zu einem Ort der besonderen Gottesbegegnung. „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen.“ (Jesaja 52,7) Unter diesem Vers hat das oikos-Institut für Mission und Ökumene der Ev. Kirche von Westfalen zu diesem ökumenischen Friedensgottesdienst eingeladen. Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen und Nationen versammelten sich, um gemeinsam ein prophetisches Zeichen gegen die Mächte des Krieges und der Gewalt zu setzen – besonders im Angesicht des Leidens der Bevölkerung im Ost-Kongo.

Gemeinsame Verkündigung als Zeichen der Versöhnung

Der theologische Höhepunkt war die Friedenspredigt von Pfr. Dr. Pascal Bataringaya, Kirchenpräsident der Presbyterianischen Kirche in Ruanda, und das Friedensgebet von Pfr. Prof. Dr. Jonathan Kivatsi Kavusa, Kirchenpräsident der Baptistischen Kirche im Zentrum Afrikas (CBCA) aus der DR Kongo. Ihre gemeinsame Präsenz wurde zu einem lebendigen Testimonium der Versöhnung zwischen zwei Völkern, deren Geschichte von Kriegen und Konflikten geprägt ist.

„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ (Johannes 14,27) Dr. Bataringaya entfaltete in seiner Predigt zu Johannes 14,27 eine tiefgreifende theologische Anthropologie der Gewalt und des Konfliktes. Er führte die Gemeinde von der Urerzählung des Brudermords Kains an Abel, über Auschwitz und den Völkermord in Ruanda bis zu den gegenwärtigen Brennpunkten der Gewalt.

Feindesliebe und Gewaltverzicht sind die Grundlagen

Die christologische Fundierung der Friedensbotschaft lautet für Dr. Bataringaya: Der Frieden Christi gründe im „Gewaltverzicht Gottes“ und orientiere die Jüngerschaft auf eine radikale Alternative zur Vergeltungslogik. Seine zentrale Botschaft lautet: „Die Feindesliebe ist die Grundlage der Friedensbotschaft Jesu. Aufgrund seiner Liebe sind die Christen zur Liebe verpflichtet, weil die Feindesliebe zum Leben und zum Frieden führt, und damit können Feinde Freunde werden“.

Prof. Dr. Kavusa, dessen Kirche im Epizentrum der Gewalt liegt, schloss die Verkündigung mit dem Friedensgebet des Heiligen Franziskus ab – ein Lied, das um die Verwandlung von Hass in Liebe, von Zwietracht in Einheit bittet.

Die anschließenden Fürbitten wurden zu einer weltweiten Liturgie der Klage und Hoffnung.

Msafiri Mbilu, Bischof der Nordost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania ,brach das Schweigen für den Ost-Kongo und prangerte die Kriegsökonomie an, die den Wohlstand reicher Länder auf dem Leid der Ärmsten aufbaut. Er rief dazu auf, diese Ketten zu durchbrechen und das Gewissen der Weltgemeinschaft zu erwecken

Alessandra Trotta, Moderatorin der Waldenserkirche, betete für eine Erneuerung, damit natürliche Ressourcen nicht länger Quelle von Konflikten, sondern gemeinsamen Wohlstands seien.

Dr. Klára Tarr Cselovszky von der Ev- Lutherischen Kirche in Ungarn widmete ihre Fürbitte den Friedensstiftern in der Region der Großen Seen. Sie betete für die Kirchen im Kongo und den Sozialpakt für Frieden, der sowohl für den Kongo als auch für die gesamte Region der Großen Seen von großer Bedeutung ist.

Dr. Sani Ibrahim Azar, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, wandte sich tief bewegt und in großer Sorge um die Menschen in Palästina und Israel an Gott.

Missio Dei: Gesandt als Freudenboten des Friedens

Dr. Abednego Keshomshahara, Bischof der Nord-West Diözese der Ev.-Lutherischen Kirche in Tansania, beschloss den Gottesdienst mit einem eindringlichen Sendungsauftrag: „Geht hinaus als Freudenboten des Friedens, tragt die Botschaft der Versöhnung in eine Welt, die Heilung braucht, und verkündet mit euren Füßen, euren Händen und euren Herzen, dass Gottes Liebe stärker ist als alle Trennung.“

Dieser ökumenische Gottesdienst setzte ein kraftvolles Zeichen: Der Frieden Christi überwindet alle Gewalt und alle Grenzen. Er endete mit dem gemeinsamen Bekenntnis: „Gehet hin im Frieden des Herrn“ – ein Auftrag, der über die Kirchenmauern hinausreicht und alle Teilnehmenden zu Botschaftern der Versöhnung in einer zerrissenen Welt macht.

 

 

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Ökumenischer Friedensgottesdienst in Bielefeld

Versöhnung über Grenzen hinweg: Kirchenpräsidenten aus Ruanda und dem Kongo senden gemeinsame Friedensbotschaft

Ökumenischer Friedensgottesdienst in Bielefeld setzt kraftvolles Zeichen der Hoffnung

Dr. Jean-Gottfried Mutombo

Am 15. Juni 2025 wurde die Neustädter Marienkirche in Bielefeld zu einem Ort der besonderen Gottesbegegnung. „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen.“ (Jesaja 52,7) Unter diesem Vers hat das oikos-Institut für Mission und Ökumene der Ev. Kirche von Westfalen zu diesem ökumenischen Friedensgottesdienst eingeladen. Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen und Nationen versammelten sich, um gemeinsam ein prophetisches Zeichen gegen die Mächte des Krieges und der Gewalt zu setzen – besonders im Angesicht des Leidens der Bevölkerung im Ost-Kongo.

Gemeinsame Verkündigung als Zeichen der Versöhnung

Der theologische Höhepunkt war die Friedenspredigt von Pfr. Dr. Pascal Bataringaya, Kirchenpräsident der Presbyterianischen Kirche in Ruanda, und das Friedensgebet von Pfr. Prof. Dr. Jonathan Kivatsi Kavusa, Kirchenpräsident der Baptistischen Kirche im Zentrum Afrikas (CBCA) aus der DR Kongo. Ihre gemeinsame Präsenz wurde zu einem lebendigen Testimonium der Versöhnung zwischen zwei Völkern, deren Geschichte von Kriegen und Konflikten geprägt ist.

„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ (Johannes 14,27) Dr. Bataringaya entfaltete in seiner Predigt zu Johannes 14,27 eine tiefgreifende theologische Anthropologie der Gewalt und des Konfliktes. Er führte die Gemeinde von der Urerzählung des Brudermords Kains an Abel, über Auschwitz und den Völkermord in Ruanda bis zu den gegenwärtigen Brennpunkten der Gewalt.

Feindesliebe und Gewaltverzicht sind die Grundlagen

Die christologische Fundierung der Friedensbotschaft lautet für Dr. Bataringaya: Der Frieden Christi gründe im „Gewaltverzicht Gottes“ und orientiere die Jüngerschaft auf eine radikale Alternative zur Vergeltungslogik. Seine zentrale Botschaft lautet: „Die Feindesliebe ist die Grundlage der Friedensbotschaft Jesu. Aufgrund seiner Liebe sind die Christen zur Liebe verpflichtet, weil die Feindesliebe zum Leben und zum Frieden führt, und damit können Feinde Freunde werden“.

Prof. Dr. Kavusa, dessen Kirche im Epizentrum der Gewalt liegt, schloss die Verkündigung mit dem Friedensgebet des Heiligen Franziskus ab – ein Lied, das um die Verwandlung von Hass in Liebe, von Zwietracht in Einheit bittet.

Die anschließenden Fürbitten wurden zu einer weltweiten Liturgie der Klage und Hoffnung.

Msafiri Mbilu, Bischof der Nordost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania ,brach das Schweigen für den Ost-Kongo und prangerte die Kriegsökonomie an, die den Wohlstand reicher Länder auf dem Leid der Ärmsten aufbaut. Er rief dazu auf, diese Ketten zu durchbrechen und das Gewissen der Weltgemeinschaft zu erwecken

Alessandra Trotta, Moderatorin der Waldenserkirche, betete für eine Erneuerung, damit natürliche Ressourcen nicht länger Quelle von Konflikten, sondern gemeinsamen Wohlstands seien.

Dr. Klára Tarr Cselovszky von der Ev- Lutherischen Kirche in Ungarn widmete ihre Fürbitte den Friedensstiftern in der Region der Großen Seen. Sie betete für die Kirchen im Kongo und den Sozialpakt für Frieden, der sowohl für den Kongo als auch für die gesamte Region der Großen Seen von großer Bedeutung ist.

Dr. Sani Ibrahim Azar, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, wandte sich tief bewegt und in großer Sorge um die Menschen in Palästina und Israel an Gott.

Missio Dei: Gesandt als Freudenboten des Friedens

Dr. Abednego Keshomshahara, Bischof der Nord-West Diözese der Ev.-Lutherischen Kirche in Tansania, beschloss den Gottesdienst mit einem eindringlichen Sendungsauftrag: „Geht hinaus als Freudenboten des Friedens, tragt die Botschaft der Versöhnung in eine Welt, die Heilung braucht, und verkündet mit euren Füßen, euren Händen und euren Herzen, dass Gottes Liebe stärker ist als alle Trennung.“

Dieser ökumenische Gottesdienst setzte ein kraftvolles Zeichen: Der Frieden Christi überwindet alle Gewalt und alle Grenzen. Er endete mit dem gemeinsamen Bekenntnis: „Gehet hin im Frieden des Herrn“ – ein Auftrag, der über die Kirchenmauern hinausreicht und alle Teilnehmenden zu Botschaftern der Versöhnung in einer zerrissenen Welt macht.

 

 

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