Türkei

Türkei

Die Türkei – ein Land zwischen Orient und Okzident – wurde geprägt vom sunnitischen Islam, der Herrschaft des osmanischen Reiches und später dann durch Kemal Atatürk, der den Weg der Türkei in die Moderne anbahnte. Zugleich ist die Türkei für das Christentum auch ein historisch bedeutsamer Ort seit den Reisen des Paulus und der Entstehung der sogenannten ost-römischen Kirche im antiken Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Der Südosten der Türkei ist geistliche Heimat zahlreicher Klöster der syrisch-orthodoxen Christinnen und Christen.

Seit mehr als 50 Jahren kommen Menschen aus der Türkei – am Anfang vor allem aus dem ländlichen Anatolien auch nach Westfalen. Von ihrer Nationalität her sind sie türkisch, kurdisch, aramäisch oder armenisch. Die einen kamen, um in Deutschland zu arbeiten, die anderen, weil sie in der Türkei als religiöse oder ethnische Minderheit diskriminiert wurden. Sie leben hier bereits in der zweiten und dritten Generation. Religiös gehören viele von ihnen dem sunnitischen, türkischen Islam an, andere sind alevitisch, jezidisch oder syrisch-orthodox. Im ökumenischen und interreligiösen Dialog sind die EKvW und das oikos-Institut mit ihnen eng verbunden.

Seit der Jahrtausendwende bewegt sich die Türkei politisch hin und her zwischen einer starken Orientierung nach Europa einschließlich den Beitrittsverhandlungen mit der EU bis hin zu einer neuen, am Islam orientierten Eigenständigkeit. Der gegenwärtige Staatspräsident Erdogan und seine AKP-Partei machen deutlich, dass sie von Menschenrechten, Demokratie und politischem Pluralismus nicht viel halten. Die Türkei als neue autokratische Regionalmacht verfolgt ihre politischen Interessen u.a. in Syrien und Armenien bzw. Aserbaidschan.

Die Evangelische Kirche von Westfalen unterhält Kontakte zur deutschsprachigen, evangelischen Gemeinde in Istanbul und ihren christlichen Partner*innen, zur Syrisch-Orthodoxen Kirche, zum Ökumenischen Patriarchat und zu den katholischen St. Georgs-Schwestern.

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