Tansania

Die meisten kreiskirchlichen Partnerschaften der Ev. Kirche von Westfalen gibt es nach Tansania. Es finden zahlreiche und vielfältige Begegnungsprogramme, Partnerschaftsgottesdienste, Jugendaustausche statt. Zudem wird gemeinsam zu Themen wie Evangelisation, Klimagerechtigkeit, Alt werden, Inklusion, Menschenrecht Wasser gearbeitet.  Über die Vereinte Evangelische Mission ist die Evangelische Kirche von Westfalen durch eine Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania  zu den folgenden vier Diözesen verbunden:

Zur Diözese gehört die Küstenregion mit Daressalam und Sansibar. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Bildung und Erziehung durch eigene Schulen und das Dar es Salaam University College der von der ELCT getragenen Tumaini University sowie durch Förderung des Religionsunterrichtes in staatlichen Schulen. In Mtoni werden lern- und körperbehinderte Schüler unterrichtet und gefördert. Zugleich wird Fortbildung für Rehabilitation und Sonderpädagogik angeboten. Gesundheit, insbesondere HIV/AIDS-Arbeit, ist ein weiterer Schwerpunkt. Auf Sansibar fördert die Diözese mit einem Projekt zum interreligiösen Dialog das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen. Die Diözese Morogoro war ein Teil der ECD und ist heute selbstständig (keine VEM-Partnerdiözese).

Zu ihr gehören die Usambara-Berge und die zum Meer anschließende Region um Tanga. Die Diözese unterhält verschiedene Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderungen oder Kranke versorgt werden: Die Rainbow School für geistig behinderte Kinder, das Krankenhaus für psychisch Kranke in Lutindi, die Ambulanz für psychische Erkrankungen in Korogwe und das Waisenhaus in Irente sind nur einige von ihnen. Neben der praktischen Betreuung und Behandlung gehört zu den Aktivitäten der Diözese auch das Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und ein Fokus auf Bildung. Für die erste universitäre Ausbildung in Sonderpädagogik in Tansania gründete die Diözese das Sebastian Kolowa University College (SEKUCO) in Lushoto. Seit 2012 ist die Einrichtung eine anerkannte staatliche Universität und nennt sich SEKOMU (Sebastian Kolowa Memorial University). Angegliedert ist das Institute for Justice and Peace, das sich Menschenrechtsfragen widmet.

Zu ihr gehören die Usambara-Berge und die zum Meer anschließende Region um Tanga. Die Diözese unterhält verschiedene Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderungen oder Kranke versorgt werden: Die Rainbow School für geistig behinderte Kinder, das Krankenhaus für psychisch Kranke in Lutindi, die Ambulanz für psychische Erkrankungen in Korogwe und das Waisenhaus in Irente sind nur einige von ihnen. Neben der praktischen Betreuung und Behandlung gehört zu den Aktivitäten der Diözese auch das Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und ein Fokus auf Bildung.

Internet: ELCT North Eastern Diocese (elctned.org)

Die Diözese am Westufer des Victoriasees betreibt im Ruhija Theological College ein umfangreiches Ausbildungsprogramm für Pfarrer, Evangelisten, Kirchenmusiker und Kunsthandwerker. Mit dem Josiah Kibira University College (JoKUCo) wurde 2013 ein Zentrum für Lehrerausbildung eröffnet. Es gibt verschiedene diakonische Einrichtungen, darunter ein kleines Zentrum für geistig Behinderte und ein Waisenhaus in Ntoma und das umfangreiche Projekt Huyawa, das flächendeckend AIDS-Waisen und -Witwen unterstützt. Zur Nord-West-Diözese gehören die größeren Krankenhäuser in Ndolage und Izimbya mit zahlreichen kleineren Gesundheitsstationen (Dispensaries).

Die fehlende Infrastruktur in der noch sehr ländlichen Gegend an der Grenze zu Ruanda und Uganda erschwert die Arbeit. In dieser Region fanden nach dem Genozid in Ruanda viele Flüchtlinge Aufnahme. Die Kirche versucht die Benachteiligungen im Bildungsangebot auszugleichen, mit einer eigenen Sekundarschule (KARASECO), Ausbildungsstätten für Diakonie (Schwestern, die später in Kindergärten der Gemeinden arbeiten werden) und Verkündigung (Evangelisten) in Nkwenda, dem Berufsbildungswerk in Nkwenda und KARUCO, einem University College vor allem für Ausbildung in Landwirtschaft und Ökologie. Neben der AIDS-Arbeit unterhält die Diözese in Zusammenarbeit mit der Regierung das Hospital in Nyakahanga (Anlaufstelle für etwa eine Million Menschen). In einem verzweigten Netz von Krankenstationen wird zudem die Bevölkerung vor Ort betreut. Nicht nur im Missionsgebiet in Ngara gibt es junge Gemeinden, die rasant wachsen und sich weiter entwickelt.

Tansania
Der Staat an der ostafrikanischen Küste ist gut zweieinhalbmal so groß wie Deutschland und hat gut 45 Millionen Einwohner. Die Hafenstadt Daressalam ist mit zehn Millionen Menschen die größte und wichtigste Stadt Tansanias. Hier wächst die Bevölkerung doppelt so schnell wie im Landesdurchschnitt. Bis 2016 war die Stadt auch Regierungssitz (heute Dodoma, 2 Millionen Einwohner). Viele Regierungsstellen sind weiterhin in Daressalam zu finden.

Sansibar
Die Insel Sansibar spielt in religiöser, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht eine Sonderrolle. Sie ist muslimisch geprägt (98 Prozent), lebt überwiegend vom Tourismus und hat eine eigene Regierung, auch wenn Sansibar seit 1964 mit dem ehemaligen Tanganyika unter einer Regierung zur United Republic of Tansania vereinigt ist.

Religion
Die Religionszugehörigkeit wird seit 1959 nicht mehr erfasst. Sie wird traditionell ausgewogen mit je 40 Prozent christlich und muslimisch und 20 Prozent andere Religionen angegeben. Störungen des traditionell guten Miteinanders von Christen und Muslimen nehmen allerdings zu. Sie betreffen vor allem Sansibar und die Ostküste, hier vor allem Daressalam. Aber auch in der touristischen Hochburg Arusha nehmen religiöse Spannungen zu, von wo viele Touristen zu Safaris in den Serengeti-Nationalpark aufbrechen.

Wirtschaft und Entwicklung
Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. 70 Prozent der Bauern sind Kleinbauern, die ein bis drei Hektar mit der Hand bestellen, zur Selbstversorgung und zur lokalen Direktvermarktung. Nur die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Wasser innerhalb von weniger als einen Kilometer. Rund ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der internationalen Armutsgrenze. Auf dem Index der Vereinten Nationen der menschlichen Entwicklung von 2020 nimmt Tansania Rang 163 unter 189 Staaten ein. Sehr unterschiedlich ist die Stromversorgung: Vier Prozent auf dem Land, knapp 70 Prozent in Daressalam.

Deutschland engagiert sich seit vielen Jahren stark in der Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania, laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit aktuell vor allem im Bereich Wassermanagement und Gesundheit sowie erneuerbare Energien. Um die Armut weiter zu reduzieren und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln – seit einigen Jahren konstant sieben Prozent, setzt Tansania auf Investoren aus dem In- und Ausland, die an den reichhaltigen Bodenschätzen und Agrobusiness interessiert sind, auf Tourismus sowie auf Gesundheit und Bildung. Tansania gilt als politisch stabil.

Mehr Informationen gibt es auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ/Tansania) sowie der tansanischen Botschaft in Deutschland.

Gesundheit
Armut wirkt sich aus auf Gesundheit und Lebenserwartung. Die tödlichste Krankheit in Tansania ist noch immer die Malaria. Die Infektionsrate bei Kindern bis fünf Jahren liegt im Landesschnitt bei zehn Prozent. Durch den Gebrauch von Moskitonetzen und von Insektenspray in den Häusern gingen die Erkrankungen zurück. Auch die HIV-Rate der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren ist gesunken (von sieben Prozent in 2003 auf 5,1 Prozent in 2020, aber immer noch hoch. Armutsbedingte Tuberkulose spielt ebenfalls noch eine große Rolle. Mit Polio-Reihenimpfungen bekämpft die Regierung seit einigen Jahren die immer noch verbreitete Kinderlähmung.

Kontakt

  • Dr. Jean-Gottfried Mutombo

  • 02301 1854903
  • Partnerkirchen Afrika; Evangelisation; Wirtschaft und Menschenrechte; Koordination Region Münsterland