Indonesien
Westfälische Spuren zu 13 Kirchen
Rauchende Vulkane, weite Reisfelder, faszinierende Gebirge – das ist Indonesien, der größte Inselstaat der Erde. Allerdings kennzeichnen auch Waldrodung, Monokulturen und die Willkür von Verwaltung und Justiz das zwei Millionen Quadratkilometer große Land – und die Spannungen zwischen Islam und den anderen Religionen.
Mit zwei Millionen Quadratkilometern und 240 Millionen Menschen ist Indonesien der größte Inselstaat und das viertgrößte Land der Erde mit einer Fülle an Ethnien, Sprachen und Religionen. Viele Bodenschätze wie Erdgas, Gold und Kupfer und die im Tropenklima üppigen Ernten an Südfrüchten, Reis, Kaffee und Palmöl haben das Land wirtschaftlich voran gebracht, aber der Ausbau von Infrastruktur und sozialer Sicherung zeigt immer noch große Lücken. Die riesige Kluft zwischen offener Pracht und bitterer Not ist mit Händen zu greifen. Etwa 200 Millionen Moslems machen Indonesien zum größten islamischen Land der Erde, doch mit den wachsenden Kirchen nimmt der Anteil der christlichen Bevölkerung stetig zu.
Rückkehr zur Toleranz gefordert
Das friedliche Miteinander der Religionen wird seit einigen Jahren durch islamistische Gruppen empfindlich gestört und führt besonders auf West-Java zu Spannungen zwischen den Glaubensgemeinschaften. Daher fordern besonnene Kräfte auf beiden Seiten eindringlich, zu der lange praktizierten Toleranz zurückzukehren und den friedlichen Dialog der Religionen zu üben.
Berge, Reis und Vulkane
Und obwohl Indonesien seit 1945 eine Präsidialrepublik mit demokratischer Grundordnung ist, führen Korruption und juristische wie administrative Willkür und die weitgehende Straflosigkeit von Verbrechen des Militärs immer wieder zu massiven Menschenrechtsverletzungen, Landraub und Einschränkung persönlicher Freiheit. Klima und Umwelt in Indonesien leiden unter der großflächigen Rodung von Regenwäldern zugunsten des wirtschaftlich lukrativeren Ölpalmanbaus in riesigen Monokulturen sowie der Vermüllung von Flüssen und Städten.
Zugleich ist Indonesien ein wunderschönes Land mit faszinierenden Gebirgslandschaften, weiten Reisfeldern und rauchenden Vulkanen, mit einer bis ins 8. Jahrhundert zurückreichenden Hochkultur und einer bewundernswerten Vielfalt in Flora und Fauna.
Vielgestaltiges evangelisches Leben
Obwohl deutlich mehr Minarette als Kirchtürme in den indonesischen Himmel ragen, regt sich auf der Erde eine bunte Vielfalt verschiedener Kirchen. Die europäische Missionsbewegung des 19. Jahrhunderts hat in dem ehemaligen Kolonialreich zahlreiche evangelische Gemeinden entstehen lassen, die heute sowohl selbständige Mitgliedskirchen sowohl im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) als auch der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) sind.
Der indonesische Kirchenrat PGI vertritt 88 selbstständige evangelische Kirchen und damit 85 Prozent aller Protestanten im Inselstaat. Neben regional wirkenden Kirchen gründen die so genannte „Parish Building Churches“ aufgrund ihrer Herkunft und Tradition auch weit außerhalb ihrer eigentlichen Heimat Gemeinden und tragen so zu einem vielgestaltigen evangelischen Leben im Land bei.
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Kontakt
- Claudia Latzel-Binder
02751 8926616
0160 5578110- Partnerkirchen Asien; kontextuelle Theologie und ökumenische Spiritualität; Koordination Region Südwestfalen