ACK-NRW erinnert an Nizäa-Konzil

Erstes ökumenisches Bekenntnis hat bis heute Bedeutung

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW) hatte zu ihrer diesjährigen Frühjahrstagung nach Aachen eingeladen. In der Bischöflichen Akademie tauschten sich Christinnen und Christen mit Bischöfen, leitenden Theologinnen und Theologen sowie Wissenschaftlern aus. Thematisch im Mittelpunkt stand das erste ökumenische Konzil von Nizäa, dessen 1700-jähriges Jubiläum in diesem Jahr vielerorts gefeiert wird. Dieses gilt als ein Schlüsselmoment in der Geschichte des christlichen Glaubens.

Im Festgottesdienst wurde an die heutige Bedeutung des Bekenntnisses von Nizäa erinnert, auf das sich vor 1700 Jahren 318 Bischöfen aus den Kirchen der damaligen Welt geeinigt hatten. Der lippische evangelische Landessuperintendent Dietmar Arends (Detmold) bezeichnete es als gemeinsames Fundament. Das Nizänische Glaubensbekenntnis schaffe es wie kein anderes, „Christinnen und Christen aus verschiedenen Konfessionsfamilien ökumenisch zusammenzubinden.“ Arends, der als Vertreter für die drei evangelischen Landeskirchen in NRW an der ACK-Tagung teilnahm, hielt anschließend die Predigt im Aachener Dom.

Den Gottesdienst gestalteten Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirche, der Freikirchen sowie der Orthodoxie, darunter der koptische Bischof Anba Damian (Höxter) und der Bischof von Aachen, Dr. Helmut Dieser. In Fürbitten wurde besonders an die Menschen gedacht, die unterdrückt werden, sowie unter Gewalt, Terror und Krieg leiden. „Lass uns stets einander beistehen“, hieß es.

Während des Festgottesdienstes wurde die Neuapostolische Kirche (NAK) als Vollmitglied in die ACK-NRW aufgenommen. Superintendentin Barbara Schwahn (Kirchenkreis Krefeld-Viersen) vollzog als Vorsitzende der ACK-NRW den feierlichen Akt dieser Aufnahme. Sie freue sich, dass mit der NAK „eine weitere Kirche gemeinsame Anliegen teilt und gemeinsam den christlichen Glauben weitergeben will.“

Der NAK-Delegierte Ulrich Hedtfeld (Dortmund) brachte seine Freude zum Ausdruck, dass seine Kirche nun offiziell zur ACK-Familie dazugehöre. Das Jahresmotto der NAK laute „Es ist Zeit Gutes zu tun!“. Seine Kirche wolle dazu ihren Beitrag auch in die ACK einbringen.

In Deutschland ist die Neuapostolische Kirche mit mehr als 300.000 Mitgliedern neben den beiden großen Kirchen sowie den Orthodoxen Kirchen die viertgrößte christliche Kirche. Zur Neuapostolischen Kirche Westdeutschland zählen 100.000 neuapostolische Christen in rund 400 Gemeinden.

Begonnen hatte die Frühjahrstagung der ACK-NRW mit einer historischen Einführung von Privatdozent Nestor Kavvadas (Bonn) zu den Ereignissen des Konzils von Nizäa mit Zeitzeugenberichten aus der damaligen Zeit. Anschließend sprachen sich führende Kirchenvertreter dafür aus, die Bedeutung des Konzils von Nizäa für die Gemeinschaft von Kirchen und in der Gesellschaft erkennbar zu machen.

Das Bekenntnis von Nizäa bezeichnete Bischof Damian als eine Art Verfassung des gemeinsamen Glaubens. In der gegenwärtigen Zeit müssten die Stimmen der Kirchen wieder mehr Gehör finden, betonte er. Dabei gehe es nicht darum, „Jesus als Hero oder Leader darzustellen, sondern als Mensch, geleitet von Gott und von Hoffnung“, sagte der Aachener Bischof Helmut Dieser und warb für mehr Ökumene zwischen den Kirchen auf der Basis des gemeinsamen Christusbekenntnisses.

Für mehr Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen sprach sich ebenso die orthodoxe Theologin Dr. Marina Kiroudi (Griechisch-Orthodoxie Metropolie von Deutschland) aus. Die Chance liege darin, in der Gemeinschaft der Kirchen als öffentliche Kraft zu wirken und eine globale Dimension zu entfalten. In einer multireligiösen Welt „müssen wir ernsthaft über unseren Glauben sprechen“, sagte der Bonner Theologieprofessor Dr. Klaus von Stosch bei der Tagung. Er rief dazu auf, den Dialog mit dem Islam zu vertiefen.

Zum Jubiläum 1700 Jahre Nizäa planen lokale ACK-Gruppen im Laufe dieses Jahres verschiedene Veranstaltungen anzubieten. So wird in Köln ein ökumenischer Stationenweg zu Taufbecken geplant, der in einer griechisch-orthodoxen Kirche beginnt, weiter zu einer Baptistengemeinde sowie zur evangelischen Trinitatiskirche führt und schließlich im Kölner Dom enden soll. Auch wird eine Ausstellung zum Glaubensbekenntnis mit Objekten aus dem Dom erarbeitet.

In Düsseldorf plant die ACK, einen Instagram-Kanal zu starten mit Interviews von Menschen auf der Straße, die von ihrem Glauben im Alltag erzählen sollen. Wie „Ökumene unter einem Dach“ gelebt wird, davon berichteten Mitglieder der ACK Aachen, wo die Neuapostolische Kirche bis zum Neubau ihrer Kirche in der römisch-katholischen Bonifatiuskirche Unterkunft gefunden hat. Dort feiert auch die koptisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste.

In der regionalen ACK-NRW sind mehr als 30 Kirchen zusammengeschlossen. Sie besteht seit mehr als 50 Jahren. Zu ihren Aufgaben gehören, gemeinsames Handeln und Zeugnis abzulegen, Begegnung und theologische Gespräche zu fördern sowie der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.

Die bundesweite Feier des ökumenischen Schöpfungstages wird am 5. September im ostwestfälischen Bad Sassendorf ausgerichtet. Im Anschluss daran wird die Herbsttagung der ACK-NRW stattfinden. Tagungsort ist das „Haus Düsse“.

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ACK-NRW erinnert an Nizäa-Konzil

Erstes ökumenisches Bekenntnis hat bis heute Bedeutung

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW) hatte zu ihrer diesjährigen Frühjahrstagung nach Aachen eingeladen. In der Bischöflichen Akademie tauschten sich Christinnen und Christen mit Bischöfen, leitenden Theologinnen und Theologen sowie Wissenschaftlern aus. Thematisch im Mittelpunkt stand das erste ökumenische Konzil von Nizäa, dessen 1700-jähriges Jubiläum in diesem Jahr vielerorts gefeiert wird. Dieses gilt als ein Schlüsselmoment in der Geschichte des christlichen Glaubens.

Im Festgottesdienst wurde an die heutige Bedeutung des Bekenntnisses von Nizäa erinnert, auf das sich vor 1700 Jahren 318 Bischöfen aus den Kirchen der damaligen Welt geeinigt hatten. Der lippische evangelische Landessuperintendent Dietmar Arends (Detmold) bezeichnete es als gemeinsames Fundament. Das Nizänische Glaubensbekenntnis schaffe es wie kein anderes, „Christinnen und Christen aus verschiedenen Konfessionsfamilien ökumenisch zusammenzubinden.“ Arends, der als Vertreter für die drei evangelischen Landeskirchen in NRW an der ACK-Tagung teilnahm, hielt anschließend die Predigt im Aachener Dom.

Den Gottesdienst gestalteten Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirche, der Freikirchen sowie der Orthodoxie, darunter der koptische Bischof Anba Damian (Höxter) und der Bischof von Aachen, Dr. Helmut Dieser. In Fürbitten wurde besonders an die Menschen gedacht, die unterdrückt werden, sowie unter Gewalt, Terror und Krieg leiden. „Lass uns stets einander beistehen“, hieß es.

Während des Festgottesdienstes wurde die Neuapostolische Kirche (NAK) als Vollmitglied in die ACK-NRW aufgenommen. Superintendentin Barbara Schwahn (Kirchenkreis Krefeld-Viersen) vollzog als Vorsitzende der ACK-NRW den feierlichen Akt dieser Aufnahme. Sie freue sich, dass mit der NAK „eine weitere Kirche gemeinsame Anliegen teilt und gemeinsam den christlichen Glauben weitergeben will.“

Der NAK-Delegierte Ulrich Hedtfeld (Dortmund) brachte seine Freude zum Ausdruck, dass seine Kirche nun offiziell zur ACK-Familie dazugehöre. Das Jahresmotto der NAK laute „Es ist Zeit Gutes zu tun!“. Seine Kirche wolle dazu ihren Beitrag auch in die ACK einbringen.

In Deutschland ist die Neuapostolische Kirche mit mehr als 300.000 Mitgliedern neben den beiden großen Kirchen sowie den Orthodoxen Kirchen die viertgrößte christliche Kirche. Zur Neuapostolischen Kirche Westdeutschland zählen 100.000 neuapostolische Christen in rund 400 Gemeinden.

Begonnen hatte die Frühjahrstagung der ACK-NRW mit einer historischen Einführung von Privatdozent Nestor Kavvadas (Bonn) zu den Ereignissen des Konzils von Nizäa mit Zeitzeugenberichten aus der damaligen Zeit. Anschließend sprachen sich führende Kirchenvertreter dafür aus, die Bedeutung des Konzils von Nizäa für die Gemeinschaft von Kirchen und in der Gesellschaft erkennbar zu machen.

Das Bekenntnis von Nizäa bezeichnete Bischof Damian als eine Art Verfassung des gemeinsamen Glaubens. In der gegenwärtigen Zeit müssten die Stimmen der Kirchen wieder mehr Gehör finden, betonte er. Dabei gehe es nicht darum, „Jesus als Hero oder Leader darzustellen, sondern als Mensch, geleitet von Gott und von Hoffnung“, sagte der Aachener Bischof Helmut Dieser und warb für mehr Ökumene zwischen den Kirchen auf der Basis des gemeinsamen Christusbekenntnisses.

Für mehr Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen sprach sich ebenso die orthodoxe Theologin Dr. Marina Kiroudi (Griechisch-Orthodoxie Metropolie von Deutschland) aus. Die Chance liege darin, in der Gemeinschaft der Kirchen als öffentliche Kraft zu wirken und eine globale Dimension zu entfalten. In einer multireligiösen Welt „müssen wir ernsthaft über unseren Glauben sprechen“, sagte der Bonner Theologieprofessor Dr. Klaus von Stosch bei der Tagung. Er rief dazu auf, den Dialog mit dem Islam zu vertiefen.

Zum Jubiläum 1700 Jahre Nizäa planen lokale ACK-Gruppen im Laufe dieses Jahres verschiedene Veranstaltungen anzubieten. So wird in Köln ein ökumenischer Stationenweg zu Taufbecken geplant, der in einer griechisch-orthodoxen Kirche beginnt, weiter zu einer Baptistengemeinde sowie zur evangelischen Trinitatiskirche führt und schließlich im Kölner Dom enden soll. Auch wird eine Ausstellung zum Glaubensbekenntnis mit Objekten aus dem Dom erarbeitet.

In Düsseldorf plant die ACK, einen Instagram-Kanal zu starten mit Interviews von Menschen auf der Straße, die von ihrem Glauben im Alltag erzählen sollen. Wie „Ökumene unter einem Dach“ gelebt wird, davon berichteten Mitglieder der ACK Aachen, wo die Neuapostolische Kirche bis zum Neubau ihrer Kirche in der römisch-katholischen Bonifatiuskirche Unterkunft gefunden hat. Dort feiert auch die koptisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste.

In der regionalen ACK-NRW sind mehr als 30 Kirchen zusammengeschlossen. Sie besteht seit mehr als 50 Jahren. Zu ihren Aufgaben gehören, gemeinsames Handeln und Zeugnis abzulegen, Begegnung und theologische Gespräche zu fördern sowie der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.

Die bundesweite Feier des ökumenischen Schöpfungstages wird am 5. September im ostwestfälischen Bad Sassendorf ausgerichtet. Im Anschluss daran wird die Herbsttagung der ACK-NRW stattfinden. Tagungsort ist das „Haus Düsse“.

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